Juventus Turin - AC Florenz
3 - 3
Juventus Turin - AC Florenz
Nachdem der stark übermüdete Thomas die 340 km bei strömenden Regen heruntergerissen hatte, erreichte man Turin etwa eine 3/4 Stunde vor Stunde. Auch hier bot sich das gleiche Bild. Etwa 30-40 Deutsche standen faxwedelnd vor der Mediabox und holten sich die P-Tickets ab. 20 Minuten kam ich dann endlich zu meinem 2. Spielbesuch im Delle Alpi, nachdem ich den BVB bereits hierher vor Jahren begleitet hatte. Auf der Pressetribüne gab es dann sogar so etwas wie einen deutschen Sektor, in dem man viele bekannte Gesichter entdeckte. Das Stadion, welches von außen ein wenig wie ein UFO aussieht war etwa zur Hälfte gefüllt. Richtig voll waren nur die beiden Heimkurven der Juve-Fans sowie die 3 übereinander angeordnten Gästeblöcker in denen sich ca. 6000 Fiorentiner eingefunden hatten. Zum Anstoß bot der Heimische Anhang eine supergeile Bengalshow, während die Florenzer das Standardultrarepertoire aufbot. Hinzu kamen einige Bengalos die aber nicht lange gehalten wurden sondern sofort Richtung Juve-Block geschleudert wurden. Dieses Ritual wurde das ganze Spiel über praktiziert, sodaß es nie langweilig wurde. Bengalos, megalaute Böller, Flaschen und Schalensitze wechselten ständig die Besitzer. Absolut krass landete ein "Juve-Bengalo" aus dem Mittelrang mit voller Wucht im Unterrang der Gäste. Übrigens, der Ground ist komplett 3-stöckig. Die Carabinieri schien das alles gar nicht zu stören und schritt nur selten ein. Selbst als ein Juventi maximal 3 Meter von den Cops entfernt einen Schalensitz herrausriss und diesen in Richtung Gästeblock schleuderte zeigten die Ordnungshüter keine Regung. Das Spiel war absolut genial. Gleich 6 Tore galt es zu würdigen. (Torfolge: 0-1, 0-2, 1-2, 2-2, 3-2, 3-3). Stimmungsmäßig war der Juve-Anhang streckenweise sehr laut zu hören trotz des doch recht weitläufigen Stadions. Zur Halbzeit gab es dann noch ein paar Bengalos sowie ein kleines Feuerwerk. Nach Schlußpfiff begab man sich Richtung Gästeblock um zu schauen was dort noch so losseien würde. Die Gäste waren derart eingekesselt daß überhaupt nichts möglich gewesen wäre. Außerdem warteten vorm Block keine Turiner mehr, lediglich alle deutschen Pressevertreter. Jetzt galt es nur noch eine Übernachtung zu finden, da man nach der England-Tour der Vorwoche überhaupt keine Lust mehr auf Autoübernachtungen hatte. Die Suche schien kein Ende zu nehmen da man sich immer wieder verfuhr. Letztendlich kehrte man bei einem total unfreundlich Kerl für 70 DM ein. Nach ein paar Bier löste man zum Tagesabschluß durch das mutwillige Rauchen einer Zigarette auf dem Zimmer noch einen Feueralarm aus, was den Asi-Portier zu einer weiteren Pöbelei veranlasste.
