Am Freitag nachmittag um 17:00 Uhr startete man zusammen mit Thomas, Arthur, Jan und Nils zu einer kleinen Italientour. Nach relativ ereignisloser Durchquerung Deutschlands und Österreichs setzte am Brennerpass dann starker Schneefall und Straßenglätte ein, was Arthur dazu verleitete seinen Fencheltee(?) zu konsumieren. Als man dann mit gemäßigtem Tempo so durch Norditalien fuhr gab es einen Knall, und siehe da unser rechter Hinterreifen war platt. Das war der Auftakt zu einer Disasterkette. Ohne Taschenlampe und irgendwelche KFZ-Kenntnisse stand man nun halb im Schnee und versuchte krampfhaft den Wagenheber anzusetzen, was aber nach einer halben Stunde immer noch nicht geglückt war. Zudem musste man alle paar Sekunden sein Projekt abbrechen, um zu vermeiden von irgendwelchen LKW´s den Arsch rasiert zu bekommen. Schließlich kreuzte dann ein Fahrzeug mit gelbem Blinklicht auf und hielt hinter uns. Nun waren wir schon happy da wir in diesem Vehicle Hilfe vermuteten. Der Fahrer dessen zog es allerdings vor uns auf italienisch zu bepöbeln und deutete uns an wir sollten bis zur nächsten Ausfahrt langsam fahren und dort abfahren, er würde uns folgen. Um die Reifen nicht weiter zu belasten bestieg man den PKW nur mit 2 Personen sodaß Arthur, Nils und Jan die ca. 1,5 km bis zu der Ausfahrt joggen durften. (Der italienische "Helfer" verweigerte jegliche Personenmitnahme). Zu unserer Verwunderung gab dieser nach der Mautstation hinter der Abfahrt Gas und er war nie wieder gesehen. Nun stand man auf einen gottverlassenen Parkplatz in der Nähe von Trento und war genausoviel schlauer. Eine weitere halbe Stunde später hatte man es dann irdenwie geschafft den Wagen zu heben und den Reifen zu wechseln. Das nächste Problem: Bis der Italiener aufgetaucht war, hatte man schonmal die Schrauben gelockert, diese dann aber vor Weiterfahrt zu eben jenem Parkplatz nicht wieder festgezogen. So hatte man auf der Strecke irgendwo 2 der 4 Schrauben verloren. So machten Nils und ich uns auf die 1,5 km abzugehen um nach den verlorenen Schrauben zu suchen. Als man gerade die Mautstation passiert hatte und den Zubringer entgegen der Fahrtrichtung hochmaschierte begannen die Mautkontrolleure hinter uns zu mucken, und wurden zunehmend lauter. Irgendwann wurde uns das ganze zu bunt. Um einer Verhaftung zu entgehen brach man dieses Unternehmen ab und kehrte zurück zum Parkplatz. Nun versuchte man die ADAC-Variante. Nach mehreren Telefonaten kam dann irgendwann ein Abschleppwagen der uns in seine Werkstatt brachte. Unsere Schrauben waren dort zwar nicht vorrätig, dafür aber ähnliche die es dann auch taten. Um 8:00 Uhr war dann endlich die 3,5 stündige Odyssee vorbei und man setzte die Fahrt fort. Die nächsten Stunden verbrachte man relativ sinnlos, bis man am Stadion aufkreuzte um seine Tickets abzuholen. Im Endeffekt dürften es wohl 30-35 Deutsche gewesen sein die mit ihren Faxen für Pressekarten anstanden, was auch problemlos gelang. Von außen macht der Ground einen total alten, verfallenen Eindruck, von innen weis er durchaus zu gefallen. Eine überdachte Sitzplatztribüne auf der einen Geraden, sowie eine unüberdachte Sitzplatztribüne auf der anderen Geraden. Hinter den Toren befinden sich unüberdachte Stehplätze. Anzuprangern ist höchstens der sehr kleine Gästeblock, in dem sich heute ca. 200 Süditaliener einfanden. Die Anwesenheit sovieler deutscher Journalisten schien die Offiziellen sowie die ortsansässigen Schreiber zu verwirren bzw. zu belustigen. Zum Anstoß zeigte der Vicenzaner Anhang eine nicht vermutete Bengalshow. Sah wirklich genial aus. Während des Spiels, daß sich auf einem wirklich schrecklichen Niveau befand, wurde konsequent durchsupportet, allerdings fast immer in der gleichen Lautstärke sodaß sie irgendwann ein wenig Monotonie besaß. Irgendwann fing es dann auch noch an zu regnen, was ja bekanntlich auch nicht stimmungsfördernd ist. Um nicht in Verkehrsprobleme zu geraten verließ man die Sportstätte kurz vor Abpfiff. So ging es auf die ca. 340 km fahrt Richtung Turin.