LKS Lodz - GKS Gornik Leczna
0 - 1
30.03.03 , Anstoß 18:00 , Stadion LKS, Lodz
2. Liga Polen
Von diesem Teilabschnitt der Tour gibt es lediglich zu vermelden
dass es zu diversen Streitgesprächen zwischen Nils und den übrigen
Mitfahrern kam und desweiteren Nils von einem Schaffner gefragt
wurde ob sein Vater zuviel gewichst hätte. Coole Sau.
Um 16h20 erreichte man den Bahnhof Lodz-Widzew. Von dort aus ging
es erneut per Taxis einmal quer durch die ganze Stadt, vorbei
am Stadion von Widzew Lodz zum Bahnhof Kaliska. Dort schloss
man aus Sicherheitsgründen seine Taschen im Schliessfach ein und
erledigte die Zugreservierungen für die Nacht. Vom Bahnhof aus
waren es dann gerade mal hundert Meter zum LKS-Stadion. Dass
die LKS-Hooligans zu den heftigsten Gruppierungen in Polen zählen,
hatte man ja schon gehört. Als man nun direkt am Heimblock herauskam
bekam man diese Freunde der 3. Halbzeit zu Gesicht. Ein etwa
250-Mann starker Haufen Glatzköpfe vegetierte vorm Stadion
und hielt Ausschauh nach Gästefans. Um nicht unnötig die Aufmerksamkeit
auf uns zu lenken entschieden wir uns deswegen einzeln weiter zu gehen
und trafen uns wieder hinter der Haupttribüne wieder. Dort flott
ein Ticket für ca. 4 Euro geholt und flott ins Stadion.
Das LKS-Stadion, übrigens das größte der 2. Liga Polen bietet
zwar keinerlei Überdachungen ist aber trotzdem richtig kult.
(siehe Fotos). Nachdem man von den Kleiderschränken am Eingang
gefilzt worden war nahmen wir Platz auf dem recht eigenwilligen
Oberrang der Haupttribüne auf ziemlich dreckigen, durchgesessenen
Bänken. Das Spiel war auch gerade angefangen. Übrigens für beide
Teams durchaus wichtig. Der Gastgeber befindet sich zur Zeit auf
einem Abstiegsplatz; der Gast aus dem weißrussich-ukrainischen
Dreiländereck ist momentan Dritter. Gästefans waren erneut keine
zugegen. Angesichts des Gewaltpotential von LKS ist es für kleinere
Fangruppen wohl auch besser hier nicht anzureisen. Die LKS-Fans
haben ihren Platz auf den Sitzplätzen der Gegengerade. Sie brachten
zwar keine besondere zu Stande, jedoch immerhin einen ganz
ansprechenden Support. Ab und zu kam es sogar zu Wechselgesängen
mit dem Unterrang der Haupttribüne.
Nach streckenweise erneut grausamen Kick markierte der Gast nach gut
einer Stunde den Führungs- und sogleich Siegtreffer. Obwohl die
Lodzer nicht sonderlich Gegenwehr zeigten boten die Anhänger
gegen Ende der Partie noch eine gelungene Pyroshow. (siehe Bild 8).
So echt genial aus. Schade dass sowas in Deutschland niemals
genehmigt werden würde.
Nachdem die Partie zu Ende war hielten es einige Spieler des Gästeteams
noch für nötig die LKS-Fans zu provozieren und somit hätte einer
von denen im Gegenzug fast noch eine Glasflasche an den Kopf bekommen.
Während es Nils und den Bamberger bereits zur 70. Minute in eine
Kneipe verzogen hatte verschwanden wir restlichen 4 mit der Menge aus
dem Stadion. Der Hofer zog es vor direkt zum Bahnhof zurück zu gehen;
Grünebaum, Schmiddi und ich gingen noch nach McDonalds um die
restlichen Zloty loszuwerden. Gegen 21h30 traf man den Herrn von der Saale wieder +
am Bahnhof und hatte bis zu unserer Abfahrt noch eine gute Stunde
Zeit. Die vertrieb man sich mit dem beobachten von 3 Pennern.
Man konnte sich vor Lachen kaum halten wie diese 3 werten Herren
um die Schlafplätze auf einem Heizungsrohr stritten.
Um 22h20 verabschiedete man sich vom Hofer (Nils und der Bamberger)
waren noch nicht wieder aufgetaucht) und fuhr mit einem Asi-Zug
mit beheizten Plastiksitzen nach Kutno. Dort hatte man eine Stunde
Aufenthalt die man damit verbrachte etwa 1,5km zu gehen um sich
am einzig offenen Kiosk mit Bier einzudecken.
Gegen Mitternacht ging es dann per Schlafwagen nach Berlin.
Die erste Nacht in einem Schlafwagen, in dem es nicht 45 Grad heiss war.
Von Berlin ging es dann mit den bekannten Umstiegen in Magdeburg,
Braunschweig und Minden zurück nach Hause. Da die Tour schon
teuer genug gewesen war verzichtete man darauf sich Fahrkarten
zu kaufen, sondern zeigte bei Verlangen immer unsere Euro-Domino
Polen Tickets vor, was nicht einmal zu Problemen führte. Hoch
lebe die deutsche Bahn. Alles in allem mal wieder eine sehr, sehr
interessante und anstrengende Tour.