A.C. Siena - Ancona Calcio
0 - 0

 

17.03.03 , Anstoß 20:30, Artemio Franchi, Siena
2. Liga Italien

 

Gegen 10h war es vorbei mit der Ruhe, da es Schmiddi nicht mehr auf seinem Sitz aushielt und dann des öfteren in die Tankstelle ging um recht sinnlose Besorgungen zu tätigen. Um 11h fuhr man dann los und befuhr eine ganz nette Landstrasse durch die Toscana bei der es so einiges zu sehen gab. Zwischenzeitlich steuerte man auch ein kleines Stadion an um sich dieses Mal ein bischen anzuschauen. Dort wurde man aber nach wenigen Minuten von einem müllverbrennendem LKW-Fahrer vertrieben.
Gegen 13h erreichte man die richtig hübsche Stadt Siena (übrigens Weltkulturerbe!) und fuhr dort erstmal etwas sinnlos herum. Überall waren Berge von Touris unterwegs. Grausam. Direkt am Stadion fand man dann eine Info-Stelle vor, wo man sich die Adresse der örtlichen Jugendherberge besorgte. Dort angekommen machte man ein 3-Mann-Zimmer (Herr Schmitt zog es vor erneut im Auto zu nächtigen) für 12,90 Euro pro Person klar und ruhte sich dort ein bischen aus. Nach einer heissen (oder auch nicht) Dusche fuhr man nun wieder in die Altstadt um sich etwas Kultur zu geben. Hier wimmelte es nur so von historischen Dingen wie Stadtmauern, Kirchen und sonstigem Gedöns. Nachdem man eines dieser Objekte bestiegen hatte offenbarte uns eine herrliche Aussicht. Nebenbei sichtete man auch Ansgar Spiertz inklusive Begleitung.
Etwa 2 Stunden vor Anstoss machte man sich dann auf zum Ticketschalter. Dort stand man eine gute halbe Stunde an um dann zu erfahren dass unsere Tickets genau am anderen Ende des Stadions liegen müssten. Dort angekommen musste man in eine Art Keller gehen wo an einer Tafel alle Namen der akkreditierten Personen aushängen sollte. Zum Zeitpunkt unserer Ankunft hing aber noch die Tafel eines älteren Spiels aus. Mit der Zeit füllte sich dieser schmale Durchgang. Zum einen warteten hier unzählige Journalisten, zum anderen mussten auch alle Besitzer von Haupttribünenkarten hier durch. Als dann eine Stunde vor Kick off der aktuelle Plan ausgehängt wurde brach ei wahres Chaos aus. Jeder wollte schauen ob er vom Verein berücksichtigt worden war. Zu unserem Leidwesen standen unsere Namen nicht auf der Liste. So ein Scheiss. Moritz war in der Zwischenzeit zurück zu dem anderen Schalter gegangen und berichtete der sms von langen Schlangen und mitlerweile 2 geschlossenen Kassen. In unserer Not versuchten wir an der Heimkurve unser Glück bei einem recht blöd wirkenden Ordner und schwupsch waren wir drin. Es fehlte allerdings noch Moritz. Doch dieser bekam wenig später am selben Eingang aufgrund der Präsentation seiner Sparkassenkarte ebenfalls Eintritt gewährt. Nicht die feine Art aber in der Not muss man halt improvisieren.
Das Stadion Artemio Franchi ist von seiner Bauweise her gesehen eher schlecht. Eine Gerade ist mit einer überdachten Sitztribüne ausgestattet, die Gegenseite mit unüberdachten Sitzplätzen. Die Hintertorkurven bestehen aus ebenfalls unüberdachten Stahlrohrtribünen. Jedoch in Form einzelner Blöcke. Die Lage dieses Grounds ist jedoch fast einzigartig. Dieses ist nämlich umgeben von alten Häusern in eine Tiefe eingelassen. Ist irgendwie schwer zu beschreiben; am Besten selber Mal anschauen.
Mitlerweile waren es nur noch 10 Minuten bis zum Anstoss und alle Blöcke der Heimkurve waren ziemlich voll. In einer schaffte man es dann trotzdem noch reinzukommen und holte sich sofort einen Rüffel von einer Ultra-Uschi ab da man sich nicht sofort hatte eine Folie für die Choreo genommen hatte. Zum Anstoss ergab sich aufgrund dieser dann ein ganz nettes Bild. Während diese goldschimmernden Folien hochgehalten wurden, wurden einige Bengalos gezündelt, einige Raketen in die Luft geschossen und auf der Gegengerade ein wahres Feuerwerk entfacht. Absolut gelungen. Die etwa 800 Gäste von der Ostküste präsentierten indes etliche Doppelhalter sowie ebenfalls einige "rote Lichter". Danach lieferten beide Fangruppen einen konstanten Support; eine gewünschte Lautstärke kam dabei allerdings nicht auf. Das Stadion ist aber auch ehrlich gesagt dafür nicht geschaffen.
Das Spietzenspiel des Tabellenzweiten gegen den 3. hielt dann nicht das was es von der Tabellensituation her versprach. Auf beiden Seiten waren Torchancen Mangelware. So endete diese Partie letztendlich mit 0-0 und man war froh den Ground verlassen zu dürfen da es mitlerweile rattenkalt geworden war. Da man doch recht kaputt war fuhr man nun zurück zu unserer Jugendherberge. Direkt nebenan war eine nette Pizzeria wo man sich noch schnell was zu essen besorgte und dann gings in unser Zimmer. Nach einem einsamen Döschen Bier kehrte die Nachtruhe ein.