Kamerun - Algerien
1 - 1
25.01.04 , Anstoß 19:00 , Stade Olympique, Sousse
Afrika-Cup 2004
Gegen Mittag wurde man das erste Mal wach und hatte doch seine Problemchen aufzustehen. Auch die anderen kamen nicht
sonderlich gut aus den Federn. Unser Zug nach Sousse sollte gegen 13h fahren. Also traf man sich gegen 12h45 im Foyer.
Nur die beiden Stuttgarter udn Grünebaum waren nicht da. Man ging davon aus dass die 3 schon zum Bahnhof aufgebrochen seien
und fuhr mittels Taxi dort ebenfalls hin. Hier traf man dann auch die beiden VfBler. Nur Grünebaum war ncith da. Naja, jetzt
war es auch zu spät. Der Zug fuhr ein und man bekam zumindest einen Stehplatz im Gang. Da der Zug ziemlich voll war wurde Ralle
nebenbei seines Portemonnaies entledigt. Da war die Stimmung natürlich erstmal etwa getrübt. Hinzu kam noch dass in unserem
Waggon eine Affenhitze herrschte. Nicht gerade die beste Temperatur um einen Kater auszukurieren. An Bord waren auch unzählige
Algerier die ihr Team schon jetzt hochleben liessen.
Mit der Zeit sprach uns ein älterer Herr auf englisch an ob wir denn schon Tickets für das heutige Match haben würden.
Wie sich herausstellte kam der Herr (Mike) gebürtig aus Newcastle und wohnt nun in Paris und ist PSG-Dauerkartenbesitzer.
Der Typ sagte zwar er sei kein Groundhopper kannte sich in allen möglichen Ligen aus und war alleine in England schon in
über 150 Stadien gewesen. Zu aller Verblüffung kam dann noch heraus dass er am 27. Dezember letzten Jahres auch bei
Livingston-Aberdeen gewesen war. Wie klein die Welt doch ist.
In Sousse angekommen war man ziemlich froh endlich frische Luft atmen zu können. Noch ne Stunde länger in dem Zug und ich
hätte gekotzt. Als erstes wurde das örtliche Polizeirevier aufgesucht wo Ralle sein Portemonnaie gestohlen meldete.
Maik unterstützte ihn dabei als perfekt französisch sprechender. Ein voll korrekter Typ. Noch eben bei ihm bedankt
wollte dieser dann aber doch schonmal zum Stadion.
Für uns gabs jetzt nix wichtigeres als was zu Essen zu bekommen. In einer halbwechs sauberen Bude gabs nen leckeren
Grilteller und weiter gings in die Medina. Hier im ursprünglichen Stadtkern umgeben von
einer hohen Mauer kann man so ziemlich allen Ramsch kaufen den es gibt. Nebenbei wird man aber auch wirklich von jedem Verkäufer
recht aufdringlich angesprochen ob man nicht was kaufen möchte. Schon ziemlich kult hier. Alte Häuser, superenge Strassen.
Beim schlendern durch die Gassen kam uns plötzlich Grünebaum entgegen. Er hatte einen Zug später genommen, indem es weder
heiss noch voll gewesen sein soll.
Nach einiger Zeit war es dann genug mit dem angesabbert werden und man schnappte sich 2 Taxis zum Stadion. Dieses liegt
am Stadtrand von Sousse auf einer leichten Anhöhe. Diekt daneben befindet sich noch eine Basketballhalle die man von
der Autobahn aus schon sehen kann. Vor dem Ground verlorenn wir uns mal wieder fast alle aus den Augen. Wir wählten den Block
hinter dem Tor unter der Anzeigetafel weil es dort noch recht leer war und man von hier gute Sicht auf beide Geraden hatte.
Schon weit vor Spielbeginn war hier richtig gut was los. Die ca. 18000-20000 Algerier schleuderten schon die ersten Gesänge
sowie die ersten Bengalos Richtung Spielfeld. Nebenbei gingen in einigen Blöcken zeitglich alle Leute mit den Oberkörpern nach
vorne sodass sich eine Wellenbewegung ergab. Sah ganz witzig aus. Auch aus Kamerun waren etwa 1000 Mann angereist die ihre
"unzähmbaren Löwen" schonmal mit Trommeln und Bongos huldigten. Bis zum Anstoss war das Stade Olympique dann nahezu ausverkauft.
ZU Spielbeginn zeigten die algerischen Anhänger dann ihre Nationalflaggen was ein ganz nettes Bild ergab. Zudem gabs noch
die obligatorischen Bengalos.
Der Gewinner der letzten beiden Afrika-Cups aus Kamerun nahm unter Leitung des Ex-Karlsruhers Winni Schäfer dann sofort
das Heft in die Hand. Mit einem überragenden aber etwas verspielten Eto´o war man der klare Favorit. So gingen die
Schwarzafrikaner auch kurz vor der Halbzeit mit 1-0 in Führung, woraufhin wieder etliche Flaschen in dessen Fanblock
und auf die Tartanbahn flogen. Sind schon recht heissblütig, diese Algerier. 5 Minuten nach der Pause folgte der Ausgleich
und ein genialer Torpogo. Danach verflachte das Spiel und es tat sich nicht mehr sonderlich viel.
Für die Algerier war dieses Unentschieden gegen den Titelfavoriten schon fast wie ein Sieg. So wurde auch rund um das
Stadion gefeiert. Teilweise sassen bis zu 6 Leuten auf einem fahrenden Autodach.
Wir gingen etwas Richtung Zentrum um dann mit der Zeit endlich 2 Taxis zu finden die uns zum Louage-Platz brachten.
Hier kamen uns sofort 2 Ziguener entgegen die versuchten uns zu überreden mit ihnen zu ihrem Wunschziel zu fahren, damit sie
ihren Bulli voll hätten. Sie schienen gar nicht zu verstehen dass wir keinerlei Interesse daran hatten sich mit ihnen
einen Bulli in die falsche Richtung zu teilen und schlug einen ernsteren Ton an.
An unserem Hotel angekommen gings dann noch auf lediglich 2 Bier in die Bar bevor man sich in die waagerechte begab.