Alianza FC - Club Deportivo FAS
1 - 1
04.03.09 , Anstoß 19:30 , Estadio Cuscatlan, El Salvador
1. Liga El Salvador
Montag, 2. März:
Früh morgens verlassen wir unsere Herberge und reissen die restlichen 30 Kilometer bis zur honduranischen Grenze runter. Hier geht alles
recht fix. 20 Que Ausreisegebühr sind fällig und die Honduraner verlangen 2 US-Dollar um einzureisen. Die Geldwechsler lässt man links
liegen obwohl diese, wie sich später auf der Tour erst herausstellt doch seriös sind. Auch die Papiere für den Leihwagen wurden recht
zügig als ok befunden. Weitere 20 km später erreicht man dann das erste Ziel des Tages. Die Maya-Ruinen von Copan. Hier verlangt man
stolze 10 US-Dollar Eintritt um die man auch nicht unter Zurhilfenahme diverser Dokumente herumkommt. Am Eingang bekam man dann einen
leichten Schrecken, als sich die Papageien doch als echte entpuppen und diese stark anfangen zu lärmen. Zu sehen gibt es dann jede Menge alte
Tempel sowie auch eine alte Tribüne von wo die Maya-Sups schon damals die Ballspiele ihrergleichen verfolgten. Alles in allem ist Copan
nix was einem vom Hocker haut, lohnen tut es sich trotzdem. Die Ruinen in Tikal sollen zwar noch entschieden besser sein, lagen aber auf dieser
Tour zu weit abseits.
In einige Tempel bzw. Bauten kann man auch hineingehen und die unterirdischen Tunnel durchwandern. Aber weitere 15 US-Dollar waren uns der
Spass nicht wert. Dafür kam man noch in den Genuss das Museum ohne ein 7 US-Dollar teures Billet zu betreten.
Nach kurzem Mittagessen und Souvenirkaufen war unser nächstes Ziel der Lago de Coatepeque. Dazu gings zunächst wieder zurück über die Grenze nach Guatemala,
um später dann die nächste Grenze nach El Salvador zu überqueren. Mal davon abgesehen dass man nie genau weiss wann eine Grenze denn nun wirklich vorbei ist
und auch jeder Grenzer alles nachgeschaut hat lief auch hier alles recht easy. Ausreisestempel, Einreisestempel, Autopapiere, Transitpapiere, und tschüss.
Wiederum hatte man die Fahrtzeit etwas unterschätzt, zudem hatte man so seine Probleme den Ausschilderungen zum Lago zu folgen. So erreichte man diesen erst nach Einbruch der
Dunkelheit und ging auf Übernachtungssuche. Nach fast einer halben Umrundung von diesem fand man dann eine recht nette Location wo sich die Zimmer und auch
die Bar auf Holzstegen über dem Wasser lagen. Die Zimmer waren sehr preiswert und deshalb wurde sofort eingecheckt. Man gönnte sich noch ein fettes Abendessen
und ein paar Drinks, bevor man aufgrund eines aufkommenden Sturmes dann doch die Zimmer aufsuchte. Draussen wurde es langsam ungemütlich.
Dass man mit dieser Übernachtungswahl kein wirkliches Schnäppchen gemacht hatte zeigte sich schon kurz nach dem Schlafengehen. Die spartanischen Zimmer waren
alles andere als gut isoliert und es pfiff der Wind aus allen Ecken. Da man nur hauchdünne Decken ausgehändigt bekommen hatte war die halbe Nacht an Schlafen nicht
zu denken. Stattdessen wurde eifrig gebibbert. Zudem knallte es die ganze Nacht wie verrückt, da die Decke aus Wellblechplatten bestand. Teilweise hatte man
echt Angst dass das Dach jeden Moment abgedeckt werden würde. Der Zugang zu den Toiletten war in der Nacht dann auch noch verschlossen sodass man mit der Dachrinne
vorlieb nehmen musste.
Wie in einem Horrorfilm kam dann die Erlösung als man endlich die Sonne aufgehen sah. Die Kälte war weg und bereits nach einer Dreiviertelstunde frühstücken
in der prallen Sonne auf dem See hatte man den ersten kleinen Sonnenbrand. Der See und die Umgebung ist recht genial und alles sehr ruhig. Man hätte es hier bestimmt
noch länger ausgehalten (zumindest tagsüber), aber wir mussten weiter.
Zwar war auch der heutige Dienstag spielfrei, doch man wollte sich schonmal dem morgigen Spielort etwas nähern. Zunächst ging es in die Hauptstadt San Salvador,
die ähnlich chaotisch aufgebaut ist wie Guatemala City. Per Zufall erblickte man dann das geniale Estadio Cuscatlan, welches morgen ja noch mit einem Spiel besucht
werden sollte. Da die Stadiontore offen waren nutzte man die Chance für ein paar Leerfotos, und schoss ein paar Panoramafotos aus der darüberliegenden Villengegend.
Weiter ging es nun in den Osten des Landes, nach San Miguel. Die Strassen in El Salvador sind auf jeden Fall die besten in den besuchten Ländern dieser Tour.
Man kann meistens mit Tempo hundert fahren und auch der Verkehr ist nicht ganz so wild. Gegen 16h erreichte man das Ziel und ging als erstes auf Hotelsuche.
Genau gegenüber vom starkbelebten Busbahnhof fand man dann auch ein sehr gutes Hotel mit bewachtem Parkplatz. Da in einschlägigen Reiseführern vor dieser Stadt
gewarnt wird, da es sich um "Gangland" handelt ging man nur noch auf die Schnelle was essen und verbrachte den Abend im Pool im Innenhof.
Gegen 20h mal aus dem Fenster geschaut und man traute seinen Augen nicht. Eben noch wildes Treiben, jetzt kein Licht, kein Auto, kein Mensch auf den
Strassen. Scheint wohl wirklich net ganz ohne zu sein diese Stadt.
Mittwoch, 04.03: Erneut geht es recht zeitig wieder weiter. Etwa 80 km nordöstlich im kleinen Städtchen San Francisco Gotera soll heute der Länderpunkt
El Salvador fallen bevor es am Abend noch ein Spiel in der Hauptstadt gibt. 2 Stunden vor Anstoss in dem recht runtergekommenen Ort angekommen, ein wenig
über den Markt geschlendert und das Stadion aufgesucht. Selbst eine halbe Stunde vor geglaubtem Anstoss der Partie von CD Vista Hermosa sind kaum Zuschauer
im Stadion. Also mal nen Journalisten angequatscht. Ah, Spiel fängt erst eine Stunde später an als in der Zeitung stand. Shit. Damit für uns zu spät.
So wäre ein pünktliches Erreichen der Hauptpartie am Abend nicht drin. Also wohl oder übel wieder den Ground verlassen und die ca. 230 Kilometer zurück
nach San Salvador gebrettert. Hier war jetzt richtiges Verkehrschaos. So war man froh als man endlich dass von einem Bullen empfohlenen Hotel fand und schnell
einchecken durfte. Schnell wieder zurück zum Ground und die Karre auf dem Parkplatz hinter der Haupttribüne abgestellt.
Sonderlich viel sollte heute Abend nicht los sein, schliesslich befindet sich die einstige Nummer 1 des Landes zur Zeit im freien Fall. Das Stadion ist die absolute
Bombe. So muss ein Ground aussehen. Grad Platz genommen da schwirrten schon die Verkäufer um einen herum und wollten dir Bier, Hamburguesa etc. bringen.
So flossen etliche Cervezas in unsere Kehlen während man den Einlauf der heimischen Hinchada vernahm. Schon recht argentinien-like wie die Meute minutenlang
völlig durchdreht bevor sie dann endlich den Block betritt. Auch der Support war dann ganz ok. Gäste so gut wie Fehlanzeige.
Das Spiel war über weite Strecken ziemlich schlecht. Da half nur schöntrinken. So wurde dann die Rückfahrt zum Hotel deutlich über der 0,5 Promille-Grenze absolviert.
Nach einem letzten Bier an der Hotelbar gings in die Waagerechte.