Club SyD Vida - Hispano FC
1 - 1

 

11.03.09 , Anstoß 15:00 , Estadio Municipal Ceibeno Nilmo Edwards, La Ceiba
1. Liga Honduras

 

Montag, 09.03:
Der heftigste Tag der Tour. Um 10h ausgecheckt und langsam auf den Weg Richtung Norden gemacht. Bis nach Vida wären es über Schnellstrassen ca. 650 km gewesen. Auf unserer Karte war aber auch eine kleine Strasse eingezeichnet die ohne grosse Umwege Richtung Nordküste führte. Also planten wir diese Route und bogen kurz vor der Hauptstadt Tegucigalpa ab auf diese rote Piste. Die ersten 20 km waren top und wir glaubten wir hätten ein richtiges Schnäppchen gemacht. Doch dann ging es los. Die Strasse ungeteert und in desolatem Zustand. Schlaglöcher ohne Ende, Schotter auf der sehr unebenen Strasse etc. Teilweise kreuzten auch kleine Bäche den Strassenverlauf sodass man erstmal schauen musste wie tief diese denn wohl sind. Die Durchschnittsgeschwindigkeit dürfte bei ca. 35 km/h gelegen haben. Bei einer Strecke von 400 km wahrlich kein Zuckerschlecken. So brauchte man auch geschlagene 11 Stunden für diese Strecke. Es war zum durchdrehen. Zwischendurch auch immer mal wieder Baustellen wo es noch schlechter voran ging. Allen Schlaglöchern konnte man nicht ausweichen und so war es eigentlich nur ne Frage der Zeit wann man eine Zwangspause einlegen musste. Mittlerweile war es schon stockdunkel draussen und man fuhr weiterhin mit Tempo 40 durch den Busch da machte es Rums und man hatte ein ganz fettes Schlagloch erwischt. Der vordere linke Reifen platzte sofort und auch der hintere rechte fing an zu zischen. Shit. In Rekordzeit wechselte Jens den vorderen Reifen und der hintere schien zu halten. Netterweisem leuchtete uns dabei ein Einheimischer mit seiner Handy-Taschenlampe. Schnell wieder alle Klamotten ins Auto gepackt und weiter. Der hintere Reifen schien zu halten. Adrenalin pur. Wenn der hintere auch platt macht stecken wir ganz schön in der Klemme hier im Dunkeln in der Einöde. Wir wären praktisch Freiwild für jeden Banditen gewesen. Heilfroh erreichten wir unseren Zielort La Ceiba, begaben uns Richtung Küste und checkten im erstbesten Hotel ein. Auf den stressigen und anstrengenden Tag wurden dann noch ein paar Bier und ein Steak in einer nahegelegenen Bar verdrückt.
Dienstag, 10.03:
Um 10h wach geworden und als erstes nen Reifenhändler aufgesucht, welcher unseren kaputten Reifen in ner halben Stunde für 10 Dollar wieder fertig machte. Danach kurz im Internet nach nem guten Hotel geschaut und sofort fündig geworden. Da unsere Herberge der letzten Nacht weder über einen gescheiten Strand noch über einen Pool verfügte wollten wir das Hotel wechseln. Schliesslich hatte man jetzt 2,5 Tage Erholung vor der Nase.
Wenige 100m entfernt fand man dann das "La Quinta Real". Die Top-Adresse in La Ceiba. Zwar mit 90 Euro fürs Dreierzimmer pro Nacht nicht ganz billig dafür aber unumstritten das beste Hotel meines Lebens. Grosse Poollandschaft inkl. Poolbar, direkter Zugang zum Privatstrand, Internet, Fitnessraum etc. So wie man sich halt die Karibik vorstellt.
Schnell für 2 Nächte eingecheckt gings auch sofort runter an den Pool wo man sein Bier oder Cocktail direkt bis ins Wasser serviert bekommt. Im Hintergrund coole Musik, im Fernseher über der Bar läuft Champions-League und die Sonne brennt. Herrlich. Wenige andere Gäste vor Ort so dass man seine Ruhe hatte. Besonders wichtig: keine Familien mit plärrenden Blagen.
So verbrachte man den Tagen mit Trinken, sehr lecker essen, Schwimmen im Pool, Wellenreiten im Atlantik, Sonnen und CL schauen.
Mittwoch, 11.03:
Der heutige Tag begann wie der gestrige. Nach dem Aufstehen gabs ein herrliches Frühstück. Sehr nettes Personal übrigens. Danach wieder an den Pool, ins Meer usw. In der Tageszeitung las man dann leider dass das für morgen geplante Spiel von CD Marathon in San Pedro Sula bereits heute stattfinden würde und verlängerte unseren Hotelaufenthalt sofort um eine 3. Nacht. Gegen 14h galt es dann erstmal das Paradies zu verlassen. Fussball war angesagt. Das Stadion war maximal 2 Kilometer vom Hotel entfernt und wurde auf Anhieb gefunden. Aufgrund der Hitze kam für uns nur die überdachte Haupttribüne in Frage. Aber kein Problem: selbst die Karten für diesen Bereich lagen bei gerade mal 3 Dollar.
Entgegen der Behauptung unseres Barkeepers dass heute so ca. 3000 Zuschauer kommen würden verloren sich grad mal 800 in den Ground. Grad Platz genommen schwirrten auch schon die ersten Kinder um uns herum die uns Essen und Trinken bringen wollten. Einer von diesen wurde zu unserem Stammverkäufer und wann immer man was wollte wurde er losgeschickt und natürlich auch mit Trinkgeld belohnt. Absolut cool der Kleine. Als wir ihm zum Abpfiff noch einen etwas grösseren Schein (für seine Verhältnisse) zusteckten fiel er aus allen Wolken und rannte gleich zu seinem Vater um stolz die Einnahmen zu zeigen. Das Spiel war so ziemlich das schlechteste der Tour und auch stimmungstechnisch war sehr wenig geboten. Und das obwohl Vida noch die Nr. 1 in La Ceiba vor Victoria ist. Deutlich angetrunken (nicht zuletzt aufgrund der Emsigkeit unseres Bierlieferanten) gings zurück zum Hotel wo dann mit Longdrinks weitergemacht wurde.
Donnerstag, 12.03:
Aufgrund der bereits erwähnten Spielverlegung von CD Marathon hatte man heute keinerlei Aufgaben zu erledigen. So lautete das Tagesprogramm: Pool, Meer, Sonnen, Essen, Trinken.
Freitag, 13.03:
Nach dem gigantischen Frühstück setzten wir uns langsam in Bewegung Richtung Süden. Man wollte ein Großteil der Strecke nach Guatemala City schon mal heute abreissen um nicht morgen wieder so einen Stress-Tag zu haben. Zunächst ging es durch San Pedro Sula. Die vielleicht gefährlichste Stadt in Mittelamerika. Jeden Tag kann man in der Zeitung lesen wieviel Menschen am Tage zuvor hier erschossen, ausgeraubt, beraubt etc. wurden. Echt heftige Statistik. Weiter gings Richtung Süden erneut an den Maya-Ruinen von Copan vorbei zur Grenze nach Guatemala. Hier kam uns dann die Idee doch wieder in Chiquimulla in dem Hotel abzusteigen wo man bereits letzte Woche genächtigt hatte. Wir mussten halt nur vor 22h eintreffen. Also same procedure as last week: nach McDonalds und was zu essen einwerfen, zur Tanke Bier holen, am Pförtchen klopfen und den Wagen im Hinterhof abstellen. Die Hausdame konnte sich auch noch an uns erinnern. Nach ein paar Bier auf dem Balkon gings in die Waagerechte.