Mbabane Swallows FC - Royal Leopards FC
1 - 2

 

15.10.10 , Anstoß 19:30 , Somholo National Stadium, Lobamba
1. Liga Swasiland

 

Endlich mal wieder ausgeschlafen wurde am naechsten morgen erstmal in ein deutlich besseres aber nur kaum teureres Hotel umgezogen. Dieses hatte auch ein netter Pub im Erdgeschoss welcher natuerlich erstmal besucht wurde. Danach ging es ne Runde an den Strand. Eigentlich ein super Wellengang um in die Fluten zu springen, aufgrund des starken Windes verzichtete man aber auf ein Bad. Als naechstes ging es zum Moses Mobhida Stadium , einer der Austragungsorte der WM 2010. Von aussen macht das Teil wirklich was her mit seinem imposanten Bogen. Diesen kann man sowohl mit einer kleinen Bahn befahren oder auch zu Fuss besteigen, aber dazu spaeter.
Direkt nebenan liegt dass nicht ganz so neue aber dafuer umso genialere ABSA-Kings-Park-Stadium. Hier finden nur ganz selten Fussballspiele statt und wird hauptsaechlich fuer Rugby genutzt. Mal ins Stadion reingemogelt wurde man auch sogleich von einem Sicherheitsmann aufgegriffen welcher zunaechst recht schroff zu uns war und uns umgehend rausschmeissen wollte. Ihm kurz erklaert woher man kommt und das man sich fuer Stadien interessiert wendete sich das Blatt um 180 Grad. Er zeigte uns das Stadion, die Katakomben inklusive Spielertunnel und die Kabinen. Nebenbei erfuhr man dass hier in 3 Tagen dass nationale Rugby-Halbfinale stattfinden sollte und obendrein noch das lokale Derby sei. Shit, warum nicht einen Tag frueher? Am heutigen Nachmittag waren dann uebrigens auch alle 52.000 Karten restlos verkauft. Auch wenn mich diese Sportart nicht sonderlich interessiert haette es sich bestimmt gelohnt.
Herzlich bei ihm fuer seine Stadiontour bedangt gings zurueck zum Moses Mobhida-Stadion und gab sich dort die gefuehrte Stadiontour fuer umgerechnet 2 Euro. Einfach nur reingehen und nen paar Fotos machen haette wohl auch gereicht aber war so nicht moeglich. Die "Besteigung" des Bogens musste man aufgrund einsetzenden Regens leider verschoben werden. Der Rest des Tages und des Abends wurde dann erneut in verschiedenen Kneipen und Restaurants verbracht. Draussen stuermte es wie Sau und das staendige Angelabert werden von Sonnenbrillen und Uhrenverkaeufern nervte eh.
Das Wetter hatte sich wieder gebessert also gings erneut zum Stadion und buchte den Skywalk. Man bekommt eine Art Geschirr umgespannt und muss sich mit einem Karabiner sichern waehrend man den Bogen Schritt fuer Schritt hochgeht. Von oben hat man dann eine herrliche Aussicht auf ganz Durban und zudem auch auf das Rugby-Stadion. Sollte man mal gemacht haben. Die paar Euro sinds auf jeden Fall Wert. Beim Abstieg merkt man erst wie steil der Bogen ist und man wird trotz der Sicherung deutlich langsamer mit den Schritten. Wieder unten gibts dann kuttigerweise noch eine Urkunde fuer die erfolgreiche Besteigung.
Nun gings noch ins Stadtzentrum. Hier siehts schon deutlich anders aus als an der Kueste. Viel Gewusel, weniger Polizei und ob Durban hier auch so safe ist wie in der Strandgegend alle behaupten wage ich zu bezweifeln. Rund um den Busbahnhof siehts auf jeden Fall richtig assig aus.
Der Abend wurde wieder mit ein paar Getraenken besiegelt bevor es am naechsten Morgen frueh wieder auf Achse ging. Endlich der Suedkueste betrat man dann Swasiland über eine Grenze im Südwesten des recht kleinen Landes. Recht klein war auch der Grenzübergang. 2 kleine Häuschen wo man seine Stempel bekam und wo man sich über weisse Gesichter freute. Vom landschaftlichen her konnte Swasiland mit Lesotho zu keinem Zeitpunkt mithalten. Zwar sind die Strassen deutlich besser aber dafuer ist alles recht eintoenig ohne grosse Berge. Praktisch das Holland von Süd-Afrika. Dann setzte auch noch starker Regen, Sturm und Nebel ein. Nach gut 2 Stunden unspektakulärer Fahrt ab der Grenze fand man dann das kleine Örtchen Lobamba in welchem das Nationalstadion liegt. Kurz die Anstosszeit bestätigen lassen gings nochmal auf Nahrungssuche. Ein Restaurant oder ähnliches war nicht zu finden, örtliche Tankstellen sind noch nicht beim integrierten Shop angekommen. So ging es hungrig zurück zum Ground. Hier gabs zu unserer Verwunderung allerlei gekochtes zu Essen. Aber aufgrund der nicht ganz sterilen Zubereitung blieb man lieber hungrig. Der Ground hat irgendwie etwas besonderes. Gut zusammengestückeltes Teil bestehend aus einer Stehplatzgeraden, geschwungene Tribünen hinter den Toren sowie einer recht netten Haupttribüne.
Bis zum Anstoss hatten sich gut 500 Zuschauer bei strömenden Regen im Stadion eingefunden (darunter 4 Weisse ;)). Gut dass man hier auf Kunstrasen spielt, ansonsten waere die Partie garantiert abgesagt worden. Auf beiden Seiten hatte sich eine groessere Gruppe in den jeweiligen Vereinsfarben eingefunden und nutzten die 90 Minuten um zu tanzen und gemeinschaftlich Gospel-like zu singen. Anders war die Partie auch nur schwer zu ertragen. Nicht zuletzt aufgrund des Wetters war man froh als die Partie endlich vorüber war. Jetzt begann die grosse Rally zur Grenze. Wie man bei der Einreise erfahren hatte schliessen alle Grenzen abends um 21 UHr. Lediglich die Hauptgrenze in der Nähe von Mbabane hat bis 22 Uhr geöffnet. Das man das nicht ganz schaffen würde war uns schon klar, aber man kann es ja wenigstens versuchen. Ansonsten muesste man in Swasiland übernachten und am nächsten Morgen wieder superfrüh aufstehen. Im Affentempo gings zunächst über eine bessere Landstrasse zur Hauptstadt von wo es dann über eine 2-spurige Stadtautobahn Richtung Grenze weiter ging. So eine gut ausgebaute Strasse hätte ich hier auf keinen Fall erwartet. 22h10 Ankunft Grenze. Natürlich waren die Tore bereits geschlossen. Wir denen versucht klar zu machen dass man morgen den Rückflug von Johannesburg nach Deutschland hätte und man daher unbedingt noch über die Grenze müsste. Nach langem hin und her willigten die Swasi-Grenze ein vorrausgesetzt die Südafrikaner würden auch mitspielen. Aber die stellten total auf stur. Unmöglich, und selbst wenn, es ist keiner mehr zum Päse-Stempeln da. Aber wie heisst es so schön: Geld regiert die Welt. Gegen ein paar Rand öffnete sich auch diese Pforte noch einmal und man war wieder (wenn auch ohne Einreisestempel) wieder auf südafrikanischem Boden. Man fuhr noch gut 200 Kilometer bis nach Middelburg und kehrte in einem recht günstigen Motel ein wo es auch umgehend in die Federn ging.