Black Peril FC - TASC FC
1 - 0
09.10.10 , Anstoß 15:00 , SSKB-Stadium, Gaborone
1. Liga Botswana
Nachdem der Hype um die WM in Südafrika endlich verflogen war galt es dem südlichen Teil des schwarzen Kontinents einen Besuch abzustatten.
Während der Rote, Schnepel und Jens von Frankfurt via Madrid nach Johannesburg flogen wollte ich mittels Ethiopian Airlines von Dubai via
Addis Abeba nach Johannesburg anreisen. Ganz so reibungslos klappte dieses allerdings nicht. Schon beim Check-Inn in Dubai Chaos ohne Ende.
Jeder 2. hatte zuviel Handgepaeck und durfte dieses dann nachtraeglich gegen Gebuehr einchecken. So startete der Flieger dann mit gut 2 Stunden
Verspaetung. Mal kurz bei einer der Saftschubsen nachgefragt: Kein Problem, saemtliche Anschlussfluege in Addis Abeba warten. Fuer die meisten
mag das wohl zutreffend gewesen sein, mein Flug nach Joburg war jedoch weg. Also erstmal gut Hass geschoben und mich zum Buero von Ethiopian
Airlines begeben. Hier natuerlich wieder keiner Plan von irgendetwas und nach einer guten Stunde bat man mich dann an umzubuchen. Allerdings
mit einem weiteren Umstieg in Lusaka. Nagut, besser als nichts. So komme ich wenigstens heute abend noch an. Spaeter wurde mir dann aber 2 Tickets ausgestellt
und nebenbei bemerkt dass es zunaechst nach Harare geht. Na Klasse.
Nach 4 Stunden Flug wie ein Stein auf dem Flughafen der zimbabwesischen Hauptstadt vom Himmel gefallen. 45 Minuten spaeter gings dann weiter nach Lusaka.
Dort angekommen das naechste Problem. Man sollte sich hier vor Ort das Ticket fuer den weiteren Flug nach Johannesburg abholen hatte nun aber natuerlich
rein gar nichts papiermaessiges in der Hand. Also mal auf Glueck an der Immigration vorbeigelaufen und natuerlich aufgehalten worden. Lange
Diskussionen bis jemand verstand was mein Anliegen war. Der naechste Hammer dann am Gepaeckband. Hatte mir die Airline in Addis Abeba noch versichert
dass mein Gepaeck nun bis Johannesburg durchgebucht werden wuerde, lag mein Koffer ploetzlich hier in Lusaka auf dem Gepaeckband. Unfassbar.
Wenn ich es nicht zufaellig gesehen haette, waere ich die naechsten 2 Wochen wohl ohne Klamotten gewesen. Yes, this is Africa.
Der weitere Flug mit einer Minimaschine nach Joburg dann ohne weitere Highlights. Vor Ort wurde ich von Jens empfangen, welcher sich zusammen
mit den anderen beiden Tourbegleitern schon in einer Lodge unweit des Airports eingemietet hatte. Eben noch den Leihwagen abgeholt gings dann
zu besagter Lodge wo natuerlich noch ordentlich gequatscht und ein paar Bierchen geleert wurden.
Nach ausgiebigem Fruehstueck am naechsten morgen war leider keine Zeit mehr um den Pool zu beehren, schliesslich hatte man sich vorgenommen
aufgrund der Spielverlegungen in Botswana direkt zum Tourbesuch den Kruger Nationalpark zu kreuzen. Zunaechst in Johannesburg ordentlich
verfahren gings zunaechst ueber eine gut ausgebaute Autobahn gen Osten. Spaeter wurde diese dann einspurig, Maut durfte man trotzdem bezahlen.
Man passierte dann unter anderem einen Abschnitt welcher an beiden Seiten von Slums bebaut war und mit einem Schild "Do not Stop! Hijacking Hotspot!" ausgeschildert war.
Vorbei an Nelspruit und dessen WM-Ground verliess man dann in Hazyview die Schnellstrasse und fuhr noch die letzten 40 km bis zum Kruger Gate. Die Lodge am Eingang des Parkes
erwies sich dann aber als deutlich zu teuer weshalb man etwa 20 km wieder zurueck fuhr und in der Sabie Lodge abstieg. Mit gut 60 Euro
pro Person zwar immer noch recht teuer aber jeden Cent wert. Uebernachtet wurde in nobel hergerichteten runden Huetten und vom Pooldeck
aus schaute man direkt in den Nationalpark. Beim Sonnenuntergang konnte man so ein Nilpferd zusammen mit seinem Nachwuchs beim Abendessen bewundern.
Echt genial. Noch ein paar Biere gekippt, ein Abendessen genossen welches im Uebernachtungspreis enthalten war und bei dem Versuch noch
ein paar Softdrinks aufzutreiben den Alarm ausgeloest. Hatten wohl Bewegungssensoren an der Bar ;)
Den Morgen erneut mit einem herrlichen Fruehstueck mit Blick auf den Park genossen und dann fruehzeitig zurueck zum Kruger Gate aufgebrochen.
Der Eintritt war guenstiger als erwartet. Fuer alle 4 Personen inkl. Auto galt es ca. 90 Euro zu berappen. Der Park an sich ist dann riesiger als man
sich vorstellen kann. Etwa 500 km lang und 70 km breit. Den ganzen muss man freilich nicht sehen. Dank Hinweisschilder kann man ablesen
welche Tiere am Vortag wo gesehen wurden bzw. wo sich die Wasserstellen befinden zu denen jeder von denen ja mal hin muss.
Um es vorweg zu nehmen wir hatten wirklich Glueck. Alle Spezies der sogenannten "Big-Five" (Loewe, Gepard, Elefant, Giraffe, Nashorn) bekam man
vor die Linse. Um das Nashorn von nahem zu sehen riskierte man es das Auto mal illegalerweise zu verlassen. Als der Dickhaeuter uns bemerkte und sich
schnaufend langsam in unsere Richtung aufmachte gings aber im Spurt schnell wieder zurueck in den Wagen. Immer mal wieder kreuzten Antilopen, Elefanten oder Affen
den Weg. Sollte man wirklich mal gesehen haben.
Um 18h schliesst der Park abends, und wer nicht mit einem Wohnmobil unterwegs ist oder sich irgendwo innerhalb des Parkes eingebucht hat
sollte zusehen dass er bis zu diesem Zeitpunkt auch wieder am Ausgang ist.
Man fuhr noch etwa 70 km bis zum Ort Graskop und fand auf Anhieb eine nette Lodge mit Restaurant und Bar. Hier am Rande eines Canyon wurde
es abends doch merklich kuehler.
Am naechsten Morgen gings dann erneut frueh auf Achse denn man hatte sich fuer heute die Sehenswuerdigkeiten der Drakenburg-Region vorgenommen.
Beim Verlassen der Lodge sah man nun bei Tageslicht erst dass sich diese direkt auf einem steilen Abhang befand. Zunaechst ging es zu einem Aussichtspunkt von dem
man ins Tal herunterblicken kann. Weiter gings zum sogenannten Gods Window. Man geht durch einen tropischen Park hindurch und kommt schliesslich
an einem Platz an von dem man in die Wolkendecke reinschaut. Weiter gings zu einem der groessten Wasserfaelle des Landes gefolgt von den Potholes. Besonders letzteres ist echt der absolute Hammer.
Als letztes gings noch rauf auf den Canyon und wurde erneut mit einer genialen Aussicht belohnt.
Dort war unser kleines Touriprogramm dann zu Ende und via Pretoria gings nach Rustenburg wo man auf Anhieb ein sehr gutes Hotel zum Schnaeppchenpreis
fand. Am naechsten Morgen dann mal am WM-Ground von Rustenburg vorbeigeschaut aber beim Versuch mal einen Blick reinzuwerfen die
Abschiebung bekommen. Weiter gings zur botswanischen Grenze nach Lobatse wo es recht zuegig und unproblematisch ging. Man bekam sogar noch
Kondome geschenkt. Auch die restlichen 80 km zur Hauptstadt Gaborone waren erstaunlich gut ausgebaut. Das Flutlicht des Nationalstadions
war schnell zu erkennen und wurde angesteuert um sich ueber den Spielort der heutigen Partie zu erkundigen. Beim Verband war niemand da und
der Security-Mokel konnte uns auch nicht wirklich weiter helfen. Dafuer malten uns 2 Einheimische eine Anfahrtsskizze zum SSKB-Stadium.
Ohne diese haette man die Spielstaette auch wohl nie gefunden. Diese befindet sich naemlich am Stadtrand auf einem Militaergelaende.
An der Schranke zum Gelaende werden die Tickets verkauft und man darf reinfahren. Beim Fotos machen versuchte man sich moeglichst unauffaellig
zu verhalten. Der ein oder andere hat fuer Fotos von afrikanischen Militaergelaenden ja schon hinter Gittern gesessen. Der Ground an sich
dann natuerlich ziemlich beschissen. Wenigstens gabs eine ueberdachte Seite. Ansonsten waere das Spiel fuer uns auch eine sehr schweisstreibende
Angelegenheit geworden. Es gab nichtmal Umkleidekabinen, weshalb sich die Gaeste direkt neben ihrem Bus umzogen. Unter den Zuschauern wenigstens
ein paar Leute die supporteten obwohl die Partie recht uebel war. Naja, man haette wohl lieber ein Spiel im echten schicken Nationalstadion gesehen,
aber wenn der Ligalltag so aussieht wie hier, dann ist das halt so.
Man fuhr zurueck ins Stadtzentrum und kehrte noch bei einem Chinesen ein. Alles in allem machte Botswana bzw. dessen Hauptstadt ein recht ordentlichen
Eindruck. Ganz im Gegenteil zu der Strecke die man nun noch zu bewaeltigen hatte. Bis zur Grenze ging es ganz gut. Dann aber gings weiter ueber
einspurige Landstrassen durch Suedafrika die immer wieder von Tieren gekreuzt wurde. Zudem bekam man von jedem entgegenkommenden Fahrzeug
die Lichthupe da unser Licht viel zu hoch stand man dieses aber nicht korrigieren konnte. Gut geraedert stieg man dann etwa 100 km von Lesotho
entfernt in einer Lodge fuer die naechsten 7 Stunden ab.